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Du 923 | Oktober 2023

Ekstase

Wege zur Entgrenzung

 
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ISBN:
978-3-907315-22-4
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
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Jules Evans
Von sich selbst befreien
Dem Menschen stehen verschiedene Wege offen, aus sich ­herauszutreten. Er reist dann in sein Unbewusstes oder zu Gott, verbindet sich mit etwas Grösserem. Das kann ­erschreckend sein und heilsam.

Paul-Philipp Hanske im Gespräch mit Dominik Erhard
«Sobald Menschen in die Nähe psychotroper Pflanzen kamen, haben sie diese auch genutzt»
Pflanzen spielten immer eine Rolle, um den Menschen auf den Weg in die Ekstase zu bringen. Der Autor und Journalist weiss, welche das sind und was ihre Wirkung über die Kultur aussagt, die sie nutzt. 

Johannes G. Ramaekers
Das Gehirn und der Ego-Tod
Während ekstatischer Erfahrungen kann es zu einem kompletten Verlust des Egos kommen. Diesen Zustand kann man während der Meditation, beim Sex und durch die Einnahme psychedelischer Drogen erreichen. Mit ihrer Hilfe untersuchen Wissenschaftler, was während des Ego-Tods in unserem Gehirn passiert. 

Roland Griffiths im Gespräch mit David Marchese
«Ich habe den Krebs gefragt: Was machst du hier?»
Roland Griffiths ist ein weltweit anerkannter Psychedelika-Forscher und eruiert unter anderem, wie die Substanzen die Angst vor dem Tod lindern können. Nun ist er schwer an Krebs erkrankt. Im Gespräch mit David Marchese erzählt er, wie er mit der Diagnose umgeht und wie ihm seine Erfahrungen mit Psychedelika und Meditation dabei helfen.

Mike Jay
Wenn die Fantasie in die Wirklichkeit blutet
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gaben sich europäische Intellektuelle dem Drogenrausch hin und schrieben darüber. Sie waren vor allem von der Wirkung von Meskalin beeindruckt. Das Psychedelikum hatte etwa nachhaltigen Einfluss auf das Schaffen von Jean-Paul Sartre oder Walter Benjamin.

Marina Abramović im Gespräch mit Thomas Bärnthaler
«Schmerz in der Kunst ist für mich eine Tür zu einer höheren Bewusstseinsebene»
In der Geschichte der Menschheit wurde immer wieder versucht, über den Schmerz eine höhere Bewusstseinsstufe zu erreichen. Marina Abramović hat die Methode in ihre Performances integriert. Hier erzählt sie, was dieser Zustand ihr gibt.

Nicholas Schmidle
Im Tanz das Denken stoppen
In der pakistanischen Stadt Sehwan treffen sich jedes Jahr Hunderttausende Sufis, um drei Tage zu tanzen. Sie gehören dem mystischen Zweig des Islams an, der Toleranz und Friedlichkeit predigt und die Vereinigung mit Allah in der Entgrenzung sucht.

Matthew Collin
Zurück zur Quelle und in die Zukunft
In den 1990er-Jahren entstanden vor allem in Grossbritannien und Deutschland die Grundlagen der heutigen Rave-Kultur. Damals glaubten viele Raver daran, ein neues friedliches Zeitalter mit­gestalten zu können. Alles schien möglich. Das lag auch am Einfluss einiger Hippie-Gurus, die in der Rave-­Szene verehrt wurden.

Ulrich Pfisterer
Mit himmelndem Blick
Religiöse Ekstasen wurden in der Kunstgeschichte immer wieder in Bildern festgehalten. Die Künstler fanden für die Darstellung der Entgrenzung unterschiedliche Symbole und Andeutungen. 

Chöying Khandro
Das Trauma umarmen
Chöd ist eine buddhistische Praxis, sich seinen inneren Dämonen zu stellen. Die Tibeterin Machig Labdrön hat die Lehre vor fast tausend Jahren entwickelt. Heilung von Traumata fand sie im Ego-Verlust, was ihren Ansatz mit modernen Methoden der Bewältigung seelischer Leiden verbindet.

Kerstin Stremmel
Der Erde enthoben
Tanz ist ein Mittel, psychisches Leid zu lindern. Er verschafft am leichtesten den Zugang zum Kontrollverlust. Mit ihm kann man sich wirbelnd von emotionaler Last befreien, wie das Beispiel von Jeanne Louise Beaudon zeigt. Sie war eine der berühmtesten Psychiatriepatientinnen des 19. Jahrhunderts. 

Ute Noll
Veränderte Bewusstseinszustände

Alberto Venzago im Gespräch mit Oliver Prange
«Man kann die Götter freundlicher stimmen, indem man sie schmiert»
Voodoo arbeitet mit bestimmten Techniken, um Verbindung mit dem Transzendenten aufzunehmen. Der Fotograf Alberto Venzago hat selbst erlebt, welche Auswirkungen das haben kann.

  Du 923 | Oktober 2023 | Ekstase – Wege zur Entgrenzung

Ekstase

Wege zur Entgrenzung

Ekstase. Rettung vor sich selbst

In dieser Du-Ausgabe geht es um Entgrenzung, um den Zustand, den der Mensch, wahrscheinlich seit es ihn gibt, immer wieder sucht: um die Ekstase. Jene Gemütslage also, die Aldous Huxley einmal «Urlaub von sich selbst» nannte. In diesem grenzenlosen Raum spielen Zukunft und Vergangenheit keine Rolle mehr, man verlässt vielleicht sogar seinen Körper und geht eine Verbindung mit etwas Grösserem ein. Wir schauen uns an, welche Techniken der Mensch gefunden hat, um sich in ­einen ­solchen Zustand zu versetzen, und welche Auswirkungen er auf die Kunst, die Gesellschaft und individuelle Geisteshaltungen hat und hatte. Auch, welche Rolle die Ekstase in den Religionen spielte und spielt. Dem Menschen stehen verschiedene Wege offen, aus sich herauszutreten. Er reist dann in sein Unbewusstes oder zu Gott, verbindet sich mit etwas Grösserem oder findet sich in einer formlosen Leere wieder. Das kann erschreckend sein, aber auch heilsam. Wir berichten in dieser Ausgabe auch darüber, wie ein ichloser Zustand Depressionen und unbestimmte Ängste lindern kann, welchen Einfluss psychedelische Substanzen auf Philosophe und die Gegen­kultur hatten oder wie die Ekstase als Motiv in der Malerei ver­wen­det wurde. Dieses Du hat unser Textchef Benedikt Sarreiter konzipiert. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema und hat mit Paul-Philipp Hanske zwei Bücher veröffentlicht: Neues von der anderen Seite (2015) und Ekstasen der Gegenwart (2023). Wir wünschen Ihnen eine erhellende Reise in die Welt neben der Welt.

Von Oliver Prange