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Du 926 | Februar 2024
50 Jahre Stiftung Kinder in Brasilien
ISBN:
978-3-907315-25-5
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-

Status:
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Inhalt Du 926

Felix Ghezzi
Von Rio nach Zürich
João Bastos erhielt als Kind Unterstützung von der Kib-Stiftung. Er hatte immer grosses Talent als Musiker, glaubte aber nicht daran, davon leben zu können. Es kam anders.

Késia Estácio im Gespräch mit Tatiara Jesus
«Wenn man Menschen Bildung ermöglicht, schenkt man ihnen das Leben»
Késia Estácio ist in Brasilien ein Star. Sie spielt eine der Hauptfiguren in der brasilianischen Seifenoper Elas por Elas und ist eine erfolgreiche Sängerin. Késia musste auf ihrem Weg viele soziale Hürden überwinden. Kinder in Brasilien hat sie dabei begleitet.

Onorio Mansutti im Gespräch mir Raphael Suter
«Ich wollte nicht Fische verteilen, sondern Würmer, damit die Kinder die Fische selber fangen können»
Als Onorio Mansutti seine Stiftung gründete, nahmen ihn viele Leute nicht ernst. Warum sollte gerade er, der Lebemann und Jetset-Fotograf, sich um die Not von brasilianischen Kinder kümmern. Doch diese Stimmen verstummten bald, denn Mansutti nahm die Sache äusserst ernst.

Martina Rutschmann
Spuren hinterlässt er immer
Onorio Mansutti stammt aus einfachen Verhältnissen und hat sich willensstark nach oben gearbeitet. Er könnte entspannt und in Wohlstand leben, doch er hilft bis heute unermüdlich armen Kindern. Warum?

Monica von Senger im Gespräch mit Oliver Prange
«Fast alle reüssieren»
Als Monica von Senger bei Kinder in Brasilien eingestiegen ist, hob das die Stiftung auf eine neue Stufe. Wie sie das gemacht hat, welche Herausforderungen sie angehen musste und was aus den Kindern geworden ist, erzählt sie uns in einem Gespräch.

Onorio Mansutti und Sile Meyer
Das Kinderfest
Einmal im Jahr feiert die Stiftung Kinder in Brasilien ein grosses Fest mit den Kindern, die gerade unterstützt werden. Onorio Mansutti erinnert sich an die Anfänge des Festes und die Kib-Unterstützerin Sile Meyer an einen Besuch.

Herbert Plotke
In engem Austausch
Der Jurist und Lehrer Herbert Plotke hat sich lange um mehrere Kib-Patenkinder gekümmert. Daraus sind manchmal familienähnliche Beziehungen entstanden, wie zum Beispiel zu Danielle.

Klaus Littmann und Onorio Mansutti
Unvergängliche Erinnerungen 
Die Versteigerung von Kunst zugunsten von Kinder in Brasilien war und ist immer eine grosse Show. Klaus Littmann erinnert sich an übermütige Abende, und Onorio Mansutti erzählt Anekdoten.

Klaus Littmann
Der Magier der magischen Nächte
Werner Edelmann war ein unersetzlicher Teil der Versteigerungen im Atlantis. Ein Mann, der aus Blei Gold machen konnte.

Onorio Mansutti und Monica von Senger im Gespräch mit Manuela Arnet
«Die reichen Brasilianer interessieren sich kaum für unsere Arbeit»
Monica von Senger und Onorio Mansutti halten seit langer Zeit die Stiftung Kinder in Brasilien am Laufen. Was bedeutet dieses Engagement für sie, und wer wird ihre Arbeit einmal übernehmen?

Stephan Hofmann
Wer träumt, der lebt Kinder haben grosse Ziele. Sind sie arm, wird es schwierig für sie, diese zu erreichen. Darum sind Stiftungen wie Kinder in Brasilien für ihren Weg so wichtig.

Stephan Hofmann
Zwei Männer in Schwarz und in Weiss
Onorio Mansutti unterstützt mit seiner Stiftung nicht nur eigene Projekte, sondern auch andere. Etwa Direito de crescer in Zentralbrasilien, ein Projekt, das Kindern den Weg aus der Kinderarbeit ebnet.

Klaus Leisinger
Mensch, Stifter, Lebenskünstler
Wir neigen dazu, die Augen vor dem Elend der Welt zu verschliessen. Doch jeder kann etwas bewirken, wenn man es nur will. Onorio Mansutti ist dafür ein leuchtendes Beispiel.


  Du 926 | Februar 2024 | 50 Jahre Stiftung Kinder in Brasilien

50 Jahre Stiftung Kinder in Brasilien

50 Jahre — Kinder in Brasilien

In den 1970er-Jahren reiste der Basler Fotograf Onorio Mansutti mit Models und Crew wiederholt nach Rio de Janeiro, um Bademode für Kataloge von Versandhäusern aufzunehmen. Neben der Schönheit der Stadt fiel ihm auch die Armut dort auf, er sah etwa, wie Kinder in Mülltonnen wühlten, um Essensreste zu finden. Entsetzt entschloss er sich, etwas dagegen zu unternehmen. Und so entstand am 14. März 1974 in einer Churrascaria im Stadtteil Ipanema die Idee zur Stiftung Kinder in Brasilien (Kib) – vor fünfzig Jahren also. Mittlerweile ist daraus ein beachtliches Hilfswerk geworden, das bisher 30 000 Kinder unterstützt und ihnen die Schulbildung finanziert hat. Später stiess Monica von Senger zum Projekt, die ein Patenschaftsprogramm einführte, das guten Schülerinnen und Schülern eine Berufsausbildung oder ein Universitätsstudium ermöglichte. So wurde etwa aus Marcelo de Almeida ein Flugkapitän, aus João Bastos ein bekannter Flötist, aus Simone da Conçeicão Silva eine ­Anthropologin oder aus Késia Estácio ein Fernsehstar. Es gibt unzählige weitere Beispiele wie diese. Diese Du-Ausgabe würdigt die Lebensleistung von Onorio Mansutti, der mithalf, solche Karrieren zu ermöglichen. Das Geld für die Stiftung stammt unter anderem aus einer jährlichen Auktion von Kunstwerken in Basel, die inzwischen zum Kult geworden ist. Künstler auch vom Rang eines Jean Tinguely stiften Werke, deren Erlös Kinder in Brasilien zugutekommt. Die Auktion im Musikklub Atlantis ist zu einer Basler Institution geworden. Genau wie das jährliche Basler Klosterbergfest, bei dem Tausende Besucher drei Tage und Nächte lang zu Sambaklängen bei Speis und Trank feiern. Die Einnahmen des Festes gehen ebenfalls an die Stiftung. Über die Jahre hinweg haben viele Menschen Kinder in Brasilien unterstützt, darunter waren und sind auch viele bekannte Persönlichkeiten. Etwa der Fussballer Pelé, der frühere Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna, Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr oder der Rockstar Peter Maffay. Die Stiftung ist mittlerweile so bedeutend, dass sie immer weiter wachsen wird. Auf jeden Fall noch fünfzig weitere Jahre. 

Von Oliver Prange