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Du 916 | September 2022

Du 916 – Bindellas Liebe zu Italien. Und zur Kunst.

 
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ISBN:
978-3-907315-15-6
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
an Lager


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Rudi Bindella im Gespräch mit Oliver Prange
«Wenn Sie Ideen brauchen, gehen Sie zehn Tage nach Neapel» 
Rudi Bindella hat eine tiefe Beziehung zur Kunst und ist ein kreativer Geschäftsmann. In folgendem Gespräch erzählt er von den besonderen Beziehungen zu den Künstlern, deren Werke Teil seiner Sammlung sind, von seinem weitverzweigten Unternehmen und von den Unwägbarkeiten des Weinanbaus.

Rudi Bindella jr. im Gespräch mit Oliver Prange
«Es ist extrem, welchen Einfluss die Wahl der Architektin, des Architekten aufs Ganze haben kann» 
Rudi Bindella jr. übernimmt nach und nach die Aufgaben seines Vaters. Wie er in den letzten Jahren eine eigene gastro­nomische Handschrift entwickelt und wie er sich auf seine neue Aufgabe vorbereitet hat, erzählt er hier.

Carol Helstosky
Das Gebot der Einfachheit
Die Geschichte der Pizza beginnt im 18. Jahrhundert. Die Eroberung Italiens als Nationalgericht und ihren globalen Siegeszug trat sie aber sehr viel später an. Dafür brauchte es Soldaten, Touristen und Auswanderer.

Albiera und Piero Antinori im Gespräch mit Oliver Prange
«Ich liebe dieses Unternehmen. Es ist meine Leidenschaft»
Die Antinoris bauen seit 27 Generationen in der Toscana Wein an. Albiera Antinori hat das Unternehmen mittlerweile von ihrem Vater Piero übernommen. Im Gespräch erzählen die beiden, wie sich ihr Geschäft und der Weinanbau über die Jahre verändert haben.

Stefanie Flamm
Nicht irgendwas, sondern das Beste
Ein kurzer Trip durch die Toscana zeigt, was diesen Landstrich ausmacht. Einfache Küche auf herausragendem Niveau, die Wertschätzung der kleinen Dinge und der Mut zu wag­halsiger Architektur.

Vernon Lee
Ewiges Land
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die britische Schrift­­stellerin Vernon Lee mit einem italienischen Prinzen in der Toscana auf Wildschweinjagd. Sie fand sich in einer unwirklich schönen Landschaft wieder. Ungezähmt und wild, voller Überfluss an Tieren und Pflanzen. Und touristisch völlig unerschlossen.

Christopher Lehmpfuhl im Gespräch mit Oliver Prange
«Ich bin ein malender Bildhauer»
Er schleppt schwere Farbeimer durch die Landschaft und malt mit den Händen. Christopher Lehmpfuhls Arbeiten leben von der Physis des künstlerischen Prozesses und fangen die Dynamik und den Zauber des Augenblicks ein. Wie schafft er das?

Zeittafel

  Du 916 | September 2022 | Du 916 – Bindellas Liebe zu Italien. Und zur Kunst.

Du 916 – Bindellas Liebe zu Italien. Und zur Kunst.

Das Resonanzgesetz 

Von Oliver Prange 

Wenn man nach eineinhalb Stunden Fahrt vom Flughafen Florenz, an Weinreben und Zypressenhainen vorbei, auf dem Weingut Vallocaia in Montepulciano ankommt, geht einem das Herz auf. Man ist nicht sicher, ob man auf einem Weingut oder vielleicht auch in einer Galerie oder einem Museum gelandet ist. Rudi Bindella hat auf allen Ebenen Gemälde und Skulpturen positioniert, ja sogar im Weinlager. Die Betonstützen leuchten in Ferrari-Rot, die Kuppel in Assisi-Blau. Vallocaia, 55 Hektar Reben auf einer Gesamtfläche von 175 Hektar, bringt die Philosophie der Bindellas zum Ausdruck: Italianità, Lebensfreude. Wie ein roter Faden zieht sich diese Maxime auch durch alle 45 Restaurants in der Schweiz. Rudi Bindella hat sich eine eigene Welt geschaffen, die er immer weiter ausbaut. Als geselliger Mensch ist er jeden Tag unterwegs, um Mitarbeiter, Partner und Gäste zu treffen. Doch 2023 gibt er im Alter von 75 Jahren die betriebliche Verantwortung an seinen Sohn Rudi Bindella jr. ab. Er ist schon sein ganzes Leben mit der Unternehmung vertraut, seit 2010 auch operativ, seit 2018 leitet er die Gastronomie. Auf seine Initiative geht das Pizzeria-Konzept Più zurück, hier werden neapolitanische Pizzas angeboten. Rudi jr. wird die Bindella-Welt weiterführen, eine Welt, in der Kulinarik, hervorragender Wein, Reisen, Kunst und Kultur eine besondere Rolle spielen. Die Restaurants sollen wohnlich und einladend wirken. Santa Lucia ist das älteste Konzept. Alle, die folgten, haben ihren eigenen Stil. Das, was der Gast sieht, soll persönlich, individuell, eigenwillig sein, geprägt von zeitgenössischer Kunst. Das Interesse für sie hat sich bei Rudi Bindella schon im Eltern­haus entwickelt. Sein erstes Bild kaufte er Arnold Kübler ab, der übrigens 1941 das Du gegründet hat. Er wollte fortan stets eine Beziehung zu den Künstlern aufbauen, deren Werke er sammelte. Mit Hanny Fries oder Rolf Brem entwickelte sich eine enge Freundschaft. Ebenso mit Christopher Lehmpfuhl, der nicht mit Pinsel, sondern mit den Fingern und mit leuchtenden Farben malt, sodass seine ­Bilder aus der Nähe eher abstrakt, aus der Ferne aber figurativ wirken. Lehmpfuhl besuchte Vallocaia über Jahre hinweg immer wieder, um das Gut und die Toscana in seiner Art darzustellen. Rudi Bindella ist überzeugt, dass das Schöpferische, das Kreative mit Geniessen zu tun hat. Die meisten Künstler, die er kennenge­lernt hat, sind gesellig, offen und suchen den Kontakt. Er nennt dies Resonanzgesetz. Gleiches zieht Gleiches an. In dieser Du-Ausgabe, die in Zusammenarbeit mit Bindella entstand, werden Sie sehen, welche besonderen gastronomischen Räume und Konzepte das Gesetz formen kann. Und wir beschreiben einige faszinierende kulturelle Facetten Italiens. Die Fotografien dieser Ausgabe stammen zum grössten Teil von Alberto Venzago.