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Du 911 | Dezember/Januar 2021

Klaus Littmann

Bedingungslos für die Kunst

 
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ISBN:
978-3-907315-10-1
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
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Hans-Peter Platz
Der Gesamtkunstwerker
Basel, Schwitters, Beuys – der Werdegang von Klaus Littmann ist voller prägender Stationen und Figuren. Doch seinen Weg ging er letztlich immer allein. Gegen alle Widerstände und Vorurteile.

Beat Jans
Kunst für alle! Kunst für die Stadt!
Der Basler Regierungspräsident Beat Jans würdigt Klaus Littmanns unerschrockenes Engagement für die Kunst als soziales Ereignis. Und ruft die Jugend auf, es ihm gleichzutun.

Isabel Zürcher
Carte blanche oder: Klaus Littmanns Vertrauen (in sich selbst)
Aktion und Inklusion. Klaus Littmann bietet mit seinen Arbeiten dem Neben- und Miteinander von Stadt, Bild, Raum und Sprache eine Bühne. Um diese in passender, also grosser Dimension zu gestalten, muss man vom eigenen Können überzeugt sein und von dem der jeweiligen Kollaborateure.

Guido Magnaguagno  
Geliebt und ausgeschlossen
Unbekümmert und anders als die anderen. Klaus Littmann hatte im Basler Kulturbetrieb immer eine Sonderstellung.

Raphael Suter
Der Unfassbare
Klaus Littmanns Arbeit ist so abwechslungsreich und mannigfaltig, dass es schwerfällt, sie auf einen Nenner zu bringen. Nur eines ist sicher: Er setzt sich immer für Künstlerinnen, Künstler und die Kunst selbst ein. Und zwar bedingungslos.

Michael Bahnerth
Die Höhen des Untergrundes
Ein temporäres Paradies auf einem trunkenen Schiff und in Oasen jenseits von Raum und Zeit. Erinnerungen an Bimbo Town und Littmanns Zwischennutzungen.

  Du 911 | Dezember 2021 | Klaus Littmann – Bedingungslos für die Kunst

Klaus Littmann

Bedingungslos für die Kunst

Im Gewöhnlichen nach dem Besonderen schürfen

Von Oliver Prange

In Basel herrschte in den Sechzigerjahren Aufbruchstimmung in Kunst, Literatur und Theater. Man traf sich im Restaurant Kunsthalle und diskutierte durch die Nächte: Eisenplastiker Jean Tinguely, Autor Jürg Federspiel, Schriftsteller Martin Suter, Galerist Felix Handschin und viele andere. Man kannte sich. In dieser Atmosphäre entwickelte sich Klaus Littmann zu dem Ausstellungsmacher, der er heute ist. Begegnungen waren immer prägend für ihn. Sein erster Mentor 1969 war der renommierte Bündner Kunstschullehrer Joos Hutter. Und er studierte unter anderem bei Joseph Beuys in Düsseldorf, wo er sieben Jahre an der Kunstakademie blieb und als Meisterschüler abschloss. Viele Jahre und viele Ausstellungen später realisierte Klaus Littmann For Forest, sein bisher spektakulärstes, international erfolgreichstes und wohl auch riskantestes und arbeitsreichstes Projekt: Er platzierte 299 Bäume auf dem Spielfeld eines Fussballstadions in Klagenfurt – ganze 200 000 Menschen haben die Inszenierung besucht. Erst kürzlich in Basel ging es nur um einen einzelnen Baum, den Persischen Eisenholzbaum, der wenig Wasser braucht und sich deshalb für die Aufforstung unserer Wälder eignet. Um ihn herum baute Littmann eine kleine Arena. Ebenso spektakulär das Werk Engel: Er liess den japanischen Künstler Tazro Niscino auf dem Chordach des Basler Münsters ein Wohnzimmer für den Wetterengel bauen. Zehntausende besuchten das Zimmer und entdeckten dabei ihre Spiritualität. Leicht hat es sich Littmann selbst und auch dem Basler Kulturbetrieb nie gemacht. Viele waren überfordert von seinem Tatendrang, seiner Lust, im scheinbar Gewöhnlichen nach dem Besonderen zu schürfen und Überraschungen einzuführen ins städtische Allerlei. Diese Du-Ausgabe ehrt sein Lebenswerk zu seinem 70. Geburtstag, den er am 1. Dezember feierte.