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Du 903 | November 2020

Freiwillige

Stützen der Gesellschaft

 
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ISBN:
978-3-907315-02-6
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
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Carine Fleury Bique im Gespräch mit Oliver Prange
«Der Lockdown im März hatte bei uns sehr einschneidende Folgen»
Carine Fleury Bique ist die Leiterin des Kompetenzzentrums Freiwilligenarbeit des Schweizerischen Roten Kreuzes. Im Interview spricht sie über die grosse Bedeutung von Freiwilligen für die Gesellschaft, über die Rolle der Freiwilligen innerhalb der weltweiten Rotkreuzbewegung und darüber, ob es einen bestimmten Typus des Freiwilligen gibt.

Markus Freitag
Im Wert von 35 Milliarden Schweizer Franken
Die Arbeit von Freiwilligen ist unendlich kostbar und hat in der Schweiz Tradition. Gesellschaftliches Engagement ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit, doch dessen Form und Ausgestaltung verändern sich immer wieder.

Oliver Schneitter im Gespräch mit Oliver Prange
«Wir sehen den Menschen als Teil der Natur»
Oliver Schneitter ist Geschäftsleiter des Vereins Naturkultur. Hier erzählt er, warum der Bau von Trockenmauern mit Freiwilligen aus der ganzen Welt Kulturen verbindet.

Maximiliane Basile im Gespräch mit Oliver Prange 
«Wir waren während des Lockdowns rund um die Uhr im Einsatz»
Maximiliane Basile ist Gründerin und CEO der Five up Community AG. Sie hat mit ihrem Team eine App entwickelt, mit der sich Freiwilligenarbeit flexibler und einfacher organisieren lässt. Höchste Zeit, wie sie sagt.

Gabriela Gehrig im Gespräch mit Oliver Prange
Kontakte knüpfen, neue Erfahrungen machen
Gabriela Gehrig, Leiterin des Freiwilligenprogramms des Museums Aargau, über die vielfältigen Aufgaben der Freiwilligen im Museum und deren Gründe für ihr Engagement.

Wolfgang Eckart und Philipp Osten
Auf dem Schlachtfeld geboren
Der Gründer des Roten Kreuzes, Henri Dunant, war Zeuge des Gemetzels von Solferino Mitte des 19. Jahrhunderts. Aus dieser Erfahrung erwuchs sein Vorhaben, den Krieg menschlicher zu machen und für die Verpflegung Verwundeter ein Heer von Freiwilligen einzusetzen. 

Franziska Bundi
Das Gefühl, gebraucht zu werden
Aitbubu Soltonalieva hat keine Angehörigen, die sich um sie kümmern, und lebt in grosser Armut. Wie so viele ältere Menschen in städtischen Gebieten Kirgistans. Die erst sechzehnjährige Ayana Kadyrova hilft ihr im Haushalt und schenkt der vereinsamten Frau Zuwendung. Eine lebensnotwendige Unterstützung.

Célia Francillon
Nähe schafft Vertrauen
Im Norden Togos sorgen Frauen dafür, dass sich in den weit verstreuten Dörfern die allgemeine Gesundheit verbessert. Die Freiwilligen der Clubs des mères klären etwa über Hygieneregeln auf und beraten Familien, wie sie besser auf Sauberkeit achten können. 

Regula Ludi und Matthias Ruoss
Gleichberechtigung durch Freiwilligkeit
Ein Weg der Schweizer Frauenbewegung zum Wahlrecht führte über unentgeltliches Engagement für die Gesellschaft. Wenn man nur genug in Vorleistung gehen würde, dann dürfe man auch irgendwann in der Politik mitbestimmen. Als diese Strategie scheiterte, veränderte sich die Frauenbewegung und die Wahrnehmung der Freiwilligenarbeit.

Célia Francillon
Für das Leben nach dem Untergang
Kaum ein Land ist so stark von Naturkatastrophen bedroht wie Haiti. Umso wichtiger ist es, dass es in den Dörfern ausgebildete Freiwillige gibt, die wissen, was im Ernstfall zu tun ist.

Katharina Schindler
Flüchtlinge aus Myanmar – Not im Zufluchtsland
Im Süden von Bangladesch leben mehr als 700 000 Flüchtlinge aus Myanmar auf engstem Raum – viele von ihnen sind traumatisiert und ohne Perspektiven. Die Freiwilligen des Roten Halbmondes setzen seit mehr als drei Jahren alles daran, die notleidenden Menschen zu unterstützen. Die Corona-Pandemie stellt sie vor neue Herausforderungen.

Célia Francillon
Nach Hause? Keine Perspektive
Im Flüchtlingslager von Sahel Akkar im Nordlibanon leben Tausende syrische Flüchtlinge. Sie leben in einem Provisorium und hoffen seit fast zehn Jahren auf Frieden und eine sichere Existenz in ihrem Heimatland. Wenn sie die Freiwilligen des Roten Kreuzes nicht mit Hilfsgütern unterstützen würden, könnten sie kaum überleben.

Samuel Tanner
Ein Jahr für zwei Tage
Sie halten Vereine zusammen, Dorfgemeinschaften und ein bisschen auch das Land. Bericht aus dem Innern eines Organisationskomitees.

Philipp Binaghi im Gespräch mit Oliver Prange
«Wir wollen nicht aus einem Opfer zwei machen»
Philipp Binaghi von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft über die Ausbildung von Rettungsschwimmern und warum es wichtig ist, dass Retter zuerst an ihre eigene Sicherheit denken.

Jennifer Ebermann im Gespräch mit Oliver Prange
Wissensdurstige Autoren
Ein bisher nicht so beachtetes Feld der Freiwilligenarbeit ist Online-Volunteering. Männer und Frauen schreiben ohne Lohn Texte oder bauen Websites. Wie das Beispiel Wikipedia zeigt.

Thomas Heiniger
Explodierende Solidarität
Während der Corona-Krise offenbart sich, wie wichtig die Arbeit von Freiwilligen für unsere Gesellschaft ist und natürlich immer war. Sie bildet ein Fundament, auf das wir keinesfalls verzichten können, sie bringt Menschen zusammen und erweitert ihren Horizont.

Felix Mundwiler, Curdin Duschletta und Fabienne Goncalves im Gespräch mit Oliver Prange
Unternehmen in der Pflicht
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen sieht Partner­schaften zwischen Staat, privatem Sektor und Zivilgesellschaft als eines der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Eine Form, wie solche Partnerschaften gelebt werden, ist Corporate Volunteering.

  Du 903 | November 2020 | Freiwillige – Stützen der Gesellschaft

Freiwillige

Stützen der Gesellschaft

Stützen der Gesellschaft

Von Oliver Prange

Freiwilligenarbeit ist eine tragende Säule der Gesellschaft. Hilfswerke, Kirchen, Pflegebereiche, Sport, Kultur, Politik: In allen Bereichen arbeiten Zehntausende von Menschen jeden Alters, ohne dafür entlohnt zu werden. Belohnt werden sie aber schon; durch Kontakte, Freundschaften, Horizonterweiterung, gesteigertes Selbstwertgefühl. «39 Prozent der Schweizer Bevölkerung im Alter ab fünfzehn Jahren sind formell freiwillig innerhalb von Vereinen und Organisationen tätig; 46 Prozent leisten informelle Freiwilligenarbeit, indem sie ausserhalb von Vereinen und Organisationen Betreuungs- und Pflegearbeit leisten, anderen Personen beistehen oder bei Anlässen und Projekten mithelfen», so der Freiwilligen-Monitor, der von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) herausgegeben wird. Diese Du-Ausgabe ist in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) entstanden, das sich in der Schweiz und in über dreissig Ländern für Gesundheit, Integration und Rettung engagiert. «Gerade die Krise rund um Corona hat eindrücklich aufgezeigt, wie wichtig freiwilliges Engagement ist und welch enorme Bedeutung es in schwierigen Situationen annehmen kann», sagt Carine Fleury, die Leiterin des Kompetenzzentrums Freiwilligenarbeit beim Schweizerischen Roten Kreuz. In unseren Beispielen aus Togo, Kirgistan, Haiti, Libanon und Bangladesch geht es um Hilfe zur Selbsthilfe. In den Beispielen aus der Schweiz geht es um Gesundheit, Integration, Bildung, Entlastung, Migration, Erste Hilfe, Rettung. Allein beim Schweizerischen Roten Kreuz engagieren sich über 50 000 Freiwillige und leisten insgesamt drei Millionen Stunden pro Jahr. Ihre Aktivitäten und jene aller anderen Freiwilligen in der Schweiz und weltweit sind ein kostbares und unbezahlbares Gut der Zivilgesellschaft. Nur durch sie wird ein grosser Teil des öffentlichen Lebens überhaupt erst möglich. Deshalb verdienen es ihre Geschichten, gelesen zu werden.