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Du 855 | April 2015

Die Welt retten

 
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ISBN:
978-3-905931-59-4
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
an Lager


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Luc Hoffmann im Gespräch mit Oliver Prange
«Feuchtgebiete leisten wahrscheinlich einen wichtigeren Beitrag für die Natur als der Wald»
Der Basler Luc Hoffmann gehört zur Gründergeneration der Umweltbewegung, ohne die es keinen WWF gäbe und die den Naturschutz um die Philosophie der Nachhaltigkeit bereichert hat.

Text: Leo Johnson, Bilder: David Maisel
Der Prix Pictet – ein Fotopreis als Investition in die Nachhaltigkeit 

Robert F. Kennedy jr. im Gespräch mit Oliver Prange
«Ich verbringe viel Zeit damit, die Kohle-Industrie zu verklagen»
Als Mitglied des Kennedy-Clans entschied sich Robert F. Kennedy gegen die Politik und für den Kampf für eine bessere Welt. Nur ohne Ölindustrie und Kohlekraftwerke – so Kennedy jr. – werden echter Kapitalismus und ein freier Markt möglich.

Bilder: Luca Locatelli
Xixuaú, eine moderne Vision von Bewahrung und Erhaltung durch Technologie 

Text: Barbara Bloemink, Bilder: Daniel Beltrá
Die Melancholie der zerstörten Schönheit
Die Abbildung des Meeres hat eine lange Geschichte in der Kunst. In den Fotografien von Daniel Beltrá ist das Meer kein mythologischer Ort mehr, sondern dem Grössenwahn und Zerstörungsdrang der heutigen Ölindustrie ausgeliefert.

Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg
Die Klimakrieger
Wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt. Chronologie einer organisierten Lüge.

Bilder: Mitch Epstein
American Power
Der Fotograf Mitch Epstein berichtet über sein Fotoprojekt

Al Gore, Bilder: Mathias Braschler und Monika Fischer
Die Realität akzeptieren
Al Gore, einer der einflussreichsten Umweltaktivisten des Globus, setzt sich in seinem neuesten Buch Die Zukunft kritisch mit dem aktuellen Schiefergas-Boom auseinander und macht konkrete Vorschläge für die politische Durchsetzung der Energiewende.

Fritz Kaiser im Gespräch mit Oliver Prange
Offshore-Windparks in der deutschen Ostsee 
Von der Begegnung mit Al Gore bis zum Investment in einen Windpark.

Bilder: Ilkka Halso
Restoration und Museum of Nature
Der Künstler Ilkka Halso über seine Kunstprojekte.

David Bornstein
Aus Eicheln wachsen grosse Bäume
Fünfzehn Jahre trug Bill Drayton, damals noch stellvertretender Leiter der amerikanischen Umweltschutzbehörde, die Idee einer Organisation mit sich herum, die Sozialunternehmer in aller Welt unterstützen sollte. Dann gründete er Ashoka und veränderte damit die Welt.

Dieter Steiner
Umweltgifte und mutige Frauen
Häufig sind es Frauen, die kritische Fragen stellen und auf die Gefahren der Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Vier Porträts von Wissenschaftlerinnen, deren Protest die Welt bewegt hat.

  Du 855 | April 2015 | Die Welt retten

Die Welt retten

Im Juni 1992 trafen sich Regierungschefs in Rio de Janeiro zum ersten Mal, um den Klimawandel als ernstes Problem zu bezeichnen und die Staatengemeinschaft zum Handeln zu verpflichten. Seitdem kommen jedes Jahr Verantwortliche zusammen mit dem Ziel, die Erderwärmung zu reduzieren. Das wird immer schwieriger. Denn bis 2015 wird die Weltbevölkerung von rund 7,2 Milliarden auf voraussichtlich 9,5 Milliarden Menschen anwachsen. Die Nachfrage nach Energie, Land, Wasser und Nahrung wird in erheblichem Ausmass wachsen. Wie können wir das zukünftige Wohlergehen der Menschheit sichern? Wie können wir neue Voraussetzungen für eine gerechtere und wünschenswerte Welt festlegen, die Stabilität, Nachhaltigkeit und globales Gleichgewicht ermöglichen? Wie können wir einen globalen Lebensstandard erreichen, der die Grenzen des Planeten nicht sprengt? Denn der Mensch braucht die Natur, aber die Natur braucht den Menschen nicht. Du zeigt in dieser Ausgabe Menschen, die sich mit ihrer ganzen Kraft für den Planeten einsetzen. Luc Hoffmann, Roche-Erbe, war Biologie-Student und 23 Jahre alt, als er 1946 das erste Mal in die Camargue reiste. Für ihn war die Camargue ein mythischer Ort mit Seen und Schilffeldern, Laken und Salzsteppen, Dünen an einem langen Meeresstrand aus feinem Sand. Es war ein Erweckungserlebnis für ihn. Später kaufte er 1250 Hektaren dort, um das Ökosystem zu studieren und auch den Lebensraum der Wasservögel zu erhalten. Die Natur brauchte Schutz. Wasser ist überlebenswichtig für Fruchtbarkeit und Entgiftung. Feuchtgebiete leisten wahrscheinlich einen wichtigeren Beitrag für die Natur als Agrarland und Wald. Ohne Feuchtgebiete strömt Süsswasser aus den Bergen direkt in die Ozeane. Hoffmanns weltweiter Einsatz führte 1961 zur Gründung des World Wildlife Fund (WWF), den er über all die Jahre mitfinanzierte. In New York traf Du den Umweltschützer Robert F. Kennedy jr., Sohn des im Jahr 1968 ermordeten gleichnamigen Präsidentschaftskandidaten. Kennedy verbringt viel Zeit damit, die Kohleindustrie zu verklagen. Ausserdem klagt er gegen die Massentierhaltung, gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel und gegen die Wasserverschmutzung. Er hat die weltgrösste Wasserschutztruppe gegründet und beschäftigt 700 Menschen, die an Projekten für sauberes Wasser arbeiten. Die Auseinandersetzung mit den neuen grünen Technologien hat ihn davon überzeugt, dass diese längst den Markt beherrschen würden, wenn sie die gleichen Wettbewerbsbedingungen wie Ölfirmen hätten. Der einzige Grund, warum Öl die Welt beherrsche, sei der, dass die Industrie enorme Subventionen erhalte, sagt er im Gespräch. Wäre er US-Präsident, würde er dafür sorgen, dass jede Industrie für ihre Verunreinigungen zahlen muss. Al Gore war unter Bill Clinton acht Jahre lang Vizepräsident der Vereinigten Staaten und verlor 2000 nur knapp die Präsidentschaftswahlen gegen George W. Bush. Seit seinem Rückzug aus der Politik widmet sich Gore dem Schutz der Umwelt und dem Kampf gegen den Klimawandel. 2007 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, für seinen Film Eine unbequeme Wahrheit, der weltweit das Bewusstsein für die Gefahren des Klimawandels schärfte, erhielt er einen Oscar. In seinem Beitrag schreibt er über die Gefahren des neuen Schiefergas-Booms, zeigt aber auch Lösungen auf, wie die Klimakrise gelöst werden könnte. Doch die Klimaschützer stossen auf heftige Gegenwehr. Ölkonzerne leisten sich eine Armee von PR-Managern, die der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde gar nicht statt. In einer Reportage begleiten wir Marc Morano, dessen Aufgabe es ist, Klimaschützer lächerlich zu machen. Das beeindruckt Bill Drayton nicht. Drayton gilt als Changemaker, einer, der Veränderungen antreibt. Die von ihm gegründete Organisation Ashoka setzt unternehmerische Instrumente ein, um einen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Social entrepreneurs finden in diesem internationalen Netzwerk Unterstützung für die Verbreitung und den Erfolg ihrer Ideen.